Günter Grass und das Leben und so

Greisen-Debatte

Als jungem Menschen wie mir drängt sich der Eindruck auf, die seit Tagen heftigst geführte Debatte wird von Greisen bestimmt, vermischt mit ein paar Reaktionären und dem einen oder anderen sich nicht durch geschichtliches Expertenwissen ausgestattetem Großmaul (Börnsen).

Dass sich der eine oder andere taz-Redakteur nicht entblödet, dumm im Blog rumzukommentieren, ist der bekannt unendlichen moralischen Überlegenheit dieser Institution zu verdanken…
Nur wenige Schriftsteller, die allerdings nicht im Verdacht stehen, in einem kritischen Verhältnis zu ihm zu stehen, äußern sich vernünftig und ausgewogen.

Ja, man der Meinung sein, dass es alles ganz schlimm ist, das mit dem späten Bekenntnis. Aber ich stelle doch mal die Frage, was eigentlich schlimmer ist? Groß-Nazi gewesen zu sein und später Ministerpräsident in Baden-Württemberg (an Todesurteilen beteiligt), oder mit 17 (da ist man noch nicht mal erwachsen) und in den letzten Monaten des Krieges zu einer ehemals gefürchteten Elite-Kampftruppe zu kommen.

Da bin ich dem Stuttgarter Henning Schüring dankbar, der in seinem Blog schreibt, dass Günter Grass durch sein Wirken in all den Jahrzehnten danach alles getan hat, um dieses Land vor erneuten (und doch immer wieder drohenden) Rückfällen zu bewahren. Vielleicht hat unsere Generation da einen klareren Blick aus der Distanz

Ihr

Sebastian Weigle

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