Die Schlagzeilen in der Reutlinger Presselandschaft sind eindrücklich: „Muss das Rathaus abgerissen werden“, „Neubau auf dem Postgelande“ steht dort.
Man muss der CDU-Fraktion im Reutlinger Rathaus gratulieren: Ihre Pressearbeit zur Füllung des Sommerlochs funktioniert, wieder mal natürlich mit destruktivem Unterton.
Tatsache ist, dass das Reutlinger Rathaus Sanierungsbedarf an viele Ecken hat. Und dass die Formaldeyd-Belastung diese Aufwände kaum geringer machen wird.
Daraus zu schließen, dass man doch besser einen Verwaltungsneubau auf das Postgelände zu bauen, ist jedoch gewagt. Denn allen die das befeuern, muss man eines klarmachen: Billiger wird das definitv nicht als eine grundlegende Sanierung. Und verbunden ist das damit auch, dass dies das Zeichen für den Rückzug der Politik aus der Mitte des Geschehens wäre. Der Erhalt des Ratsgebäudes würde dies nur notdürftig verschleiern. Zudem – wie würde dies denn aussehen?
Deshalb gilt für die Debatte um das Rathaus: Erstens geht es um die Sanierung des Rathauses, Zweitens um die richtige Nutzung und Drittens um die Beantwortung der Frage, was in welchem Ablauf und in welcher Zeit gemacht werden sollte.
Dann wird die Debatte politisch, seriös und ernsthaft. Und wenn es um sehr viel Geld geht, ist es das wert und nicht nur ein Aufreisser für die Schlagzeilen…
Meint
Ihr Sebastian Weigle

