Stadtkreis Reutlingen: Boxkampf ohne Opfer

Nun ist es raus – Reutlingen macht sich auf den Weg Stadtkreis zu werden. Ein Weg, der ziemlich einmalig ist. Ein Weg, der mit reichlich Mühen verbunden sein wird. Und ein Weg, der nicht im Gegeneinander von Stadt und Land enden darf. Denn dann gäbe es nur Verlierer.

Reutlingen muss sich durchboxen

Die Diskussion, die einen jahrzehntelangen Vorlauf hat (siehe jede Menge Anträge auch der SPD-Gemeinderatsfraktion dazu) hat das Potenzial, eine zukunftsgewandte Debatte zu befeuern, aber auch die Gefahr, dass das Tischtuch zerschnitten wird.

Es ist möglich, dass sie lediglich in den Blick nimmt, wer wieviel sparen kann und wer davon profiert. Oder Sie eröffnet den Blick darauf, welche Aufgaben gemeinsam weitergeführt und welche in Zukunft sachgerechter getrennt ausgeführt werden.

Tatsache ist, dass die politischen Diskussionen sehr unterschiedlich in Stadt und Kreis geführt werden. Die Orientierung vieler Reutlinger geht nach Stuttgart, in der Freizeit widmet man sich dem schönen Umland oder bleibt für den Genuß von Kultur in der Stadt. Dagegen ist das Umland in seinem Blick stark auf die freie Reichsstadt ausgerichtet. Sowohl beruflich als auch in der Freizeit.

Deshalb muss das Beste aus beiden Welten in den Blick genommen werden: Sicherung der Krankenhausstandorte, Vernetzung der Bildungseinrichtungen, gemeinsamer Kampf für die Regionalstadtbahn als ein paar wenige Schlaglichter. Gleichzeitig aber auch dort eigene Wege, wo Lebenswelten unterschiedlich sind. Das kann auch Chancen bieten.

Klar ist es, dass im neuen Landkreis das politische Spiel ein anderes wird: Das Gewicht der Städte Metzingen, Münsingen und Urach wird sich deutlich erhöhen, diese Player bestimmen dann die Grundlinien der Kreispolitik. Ob dies ein Rückschritt ist? Das sehe ich noch nicht. Hier sind Städte bisher gut regiert.

Deshalb gilt jetzt: Sorgfältig abwägen, sachlich diskutieren und bei allen Herausforderungen den Wert der Solidarität nicht vergessen!

Meint

Sebastian Weigle

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